
Ulanów
Stadt, Orte
Die Ortschaft liegt in der Gabelung der Flüsse Tanew und San und ist für ihre Flößereitraditionen bekannt. Es gab hier einen Flusshafen, in dem Waren auf Schiffe verladen wurden, welche Flussabwärts in die Weichsel fuhren, weshalb Ulanów auch als „Klein-Danzig“ bezeichnet wurde. Außerdem gab es hier eine Flößerschule und eine Schiffbauwerkstatt. Die Hauptbeschäftigung der Flößer war der recht gefährliche Holztransport. Die Flößer aus Ulanów transportierten das Holz sogar bis nach Danzig.
Mit der Verbreitung der Eisenbahntransporte wurde die Flößerei nicht mehr rentabel. Die letzten verzeichneten Holztransporte, die von den Flößern aus Ulanów kontrolliert wurden, fanden in den 60er Jahren des 20. Jh. statt. Heute kann man auf den Flüssen Tanew und San Flöße sehen, die von den Mitgliedern der St.Barbara-Flößerbrüderschaft gefahren werden. 2009 fand in Ulanów das Internationale Treffen der Flößer statt. Im Jahre 2014 wurde die Brüderschaft in die Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen. Die veranstalteten Floßfahrten sind außergewöhnlich malerisch, neben der Bewunderung der Natur kann man dabei Gerichte der traditionellen Flößerküche probieren. In der Stadt befindet sich die Kirche der Hl. Dreifaltigkeit, die sog. Flößerkirche, gestiftet durch die Familie Zamoyski, deren Anfänge in das 17. Jh. zurückreichen.