
Korsze
Stadt, Orte
Es ist eine der jüngsten Städte in der Region – die Stadtrechte erwarb sie im Jahre 1962. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. zog Korsze, das bereits im 16. Jh. geschichtlich erwähnt wurde, das sprichwörtliche Glückslos. Aufgrund der zentralen Lage, die die Stadt in Preußen hatte, entstand dort ein Eisenbahnknotenpunkt für zwei internationale Eisenbahnstrecken: Berlin – Wystruć und Königsberg – Odessa. Zu diesem Zeitpunkt baute man dort einen großen Bahnhof samt den dazugehörenden technischen Anlagen, darunter einen für mehrere Loks vorgesehenen Lokschuppen.
Dies beflügelte in der zweiten Hälfte des 19. Jh. die rasante Entwicklung des Ortes. Von der alten Größe ist heute kaum etwas übriggeblieben, obwohl die Eisenbahnstation an sich immer noch wichtig ist. Ihre Bedeutung ist infolge der Grenzveränderungen nach 1945 gesunken. Von der alten Eisenbahninfrastruktur sind noch einige interessante Objekte erhalten – der Bahnhof, das breite Schienennetz und vor allem die historischen Wassertürme. Einer der Wassertürme, mit einem riesigen ballonähnlichen Wasserbehälter, ist 1915 entstanden. Sein Vorgänger wurde während der Kriegshandlungen zerstört. Der Wasserturm, mit einem Klönne-Behälter, hat eine einzigartige Konstruktion. Der Wassertank umfasst 500 m³ Wasser (500 Tonnen). In Polen findet man nur drei ähnliche Türme (Dąbrówno, Runo Pomorskie). Der zweite Turm wurde Ende des 19. Jh. gebaut. Daneben steht ein Pumpwerk.