
Unterirdische Kreidegänge von Chełm
Unterirdische touristische Routen
Kreide ist das wichtigste Mineral von Pagóry Chełmskie, das heute von Zementfabriken in Chełm und dem benachbarten Rejowiec Fabryczny verwendet wird. Ihre Anwendung war und ist natürlich viel umfangreicher, die Nachfrage nach Kreide führte dabei bereits im 16. Jh. zum massenhaften Abbau, und das direkt unter der Stadt. Die Bürger gruben auf ihren Grundstücken und unmittelbar unter den Häusern Tunnels und Kammern.
Heute ist Chełm für weltweit einzigartige Grubenbaue bekannt, mit einem mehrgeschossigen Labyrinth, dessen Gänge sogar 40 Kilometer lang sind! Im 19. Jh. wurde der Abbau von der Stadtverwaltung verboten, viele Gänge wurden angesichts der drohenden Baukatastrophe geschlossen oder zugeschüttet.
Mitte der 80er Jahre des 20. Jh. haben Bergbauspezialisten eine sehr interessante unterirdische touristische Route vorbereitet, die 2 Kilometer lang ist. Sie verläuft unter dem historischen Stadtzentrum, darunter unter dem Ring, wo man u.a. den Schacht des altstädtischen Brunnens besichtigen kann. In mehreren großen Kammern werden Bergbau- und archäologische Objekte gezeigt, für besonders viele Emotionen, speziell bei den jüngsten Touristen, sorgt die Begegnung mit dem legendären Herrscher der Kreidegänge – dem Geist Bieluch. Dieser gute Geist wird mit dem weißen Bären aus dem Stadtwappen gleichgesetzt. Alten Sagen zufolge sollte das große Tier in den vorchristlichen Zeiten in den Kreidehöhlen gewohnt und die Einwohner vor Überfällen beschützt haben.